Watt gleich Watt?

Das Wattenmeer gehört zu einer der am dichtesten besiedelten Lebensräume der Erde, es lässt sich je nach Bodentyp in Sand-, Schlick- und Mischwatt unterteilen und wurde aufgrund seiner enormen ökologischen Bedeutung im letzten Jahr zum „Boden des Jahres“ ausgezeichnet. Mit dieser Auszeichnung soll sowohl auf die Bedeutung der natürlichen Ressource Boden, deren Schutzwürdigkeit als auch die enorme Produktivität und Komplexität des Eulitorals aufmerksam gemacht werden. So produzieren einzellige Algen, die Teile der Wattoberfläche besiedeln durch Fotosynthese jährlich ca. 2500g Biomasse pro Quadratmeter. Durch diesen Stoffwechselprozess und den Stoffabbau durch die Zellatmung werden neben den Kohlenhydraten auch Sauerstoff oder Kohlenstoffdioxid freigesetzt bzw. als Edukte für die Verstoffwechselung aufgenommen.

Auf dieser Wissensgrundlage lässt sich die Forschungsfrage der Arbeit ableiten, inwiefern sich die Sauerstoff- und Kohlenstoffdioxidaufnahme bzw. -abgabe bei verschiedenen Bodentypen im Wattenmeer unterscheidet.

Zur Untersuchung dieser Frage werden zunächst die verschiedenen Wattarten identifiziert und Bodenproben entnommen. Mithilfe von Sensoren wird dann die Veränderung der Sauerstoff- und Kohlenstoffdioxid-Konzentration beobachtet und miteinander verglichen.

Dabei konnte nachgewiesen werden, dass in allen Bodentypen des Wattenmeers unterschiedlich stark Fotosynthese bzw. Zellatmung betrieben wird und somit sowohl grundsätzlich verschiedene Konzentrationen vorherrschen als auch verschieden stark Sauerstoff abgebaut und Kohlenstoffdioxid freigesetzt wird.

In weiteren Messungen wäre es sinnvoll, den Einfluss des abiotischen Faktors Temperatur auf die Konzentration der Gase zu überprüfen, um so exemplarisch die besondere Gefährdung des Ökosystems durch den Klimawandel abzuleiten. Die vielen, offen gebliebenen Fragen, wie beispielsweise die Ursache für die Konstanz der Kohlenstoffdioxid-Konzentration bei einer Abnahme von Sauerstoff, sollte ebenfalls Grundlage für weiterführende Messungen werden.