Fachschaft Kunst

Der Mensch muss sich in einer stetig verändernden Umwelt zurechtfinden. Er soll Herausforderungen und Probleme von heute mit Lösungen von morgen meistern. Dabei helfen wir durch künstlerisches Denken, Experimente, Problemlösestrategien und Geduld Zugänge zu kreativen, ergebnisoffenen und überraschenden Lösungsansätzen selbstbestimmt zu entdecken.

Fachspezifische Kompetenzen

  1. Fachkompetenzen (= Sach- und Methodenkompetenzen beziehen sich auf die einzelnen Inhaltsbereiche und Kerninhalte)Die Schülerinnen und Schüler
    • beherrschen Grundwissen und praktische Techniken
    • verstehen und wenden Fachsprache an
    • können mit Materialien und Werkzeugen handwerklich korrekt und zielsicher umgehen
    • können exemplarisch Werke der bildenden und angewandten Kunst beschreiben, analysieren und interpretieren
    • entwickeln sukzessive ein erweitertes und kritisches Verständnis von künstlerischen Werken, bildnerischen Medien und allen Formen der Umweltgestaltung
  2. Personale und soziale Kompetenzen:Die Schülerinnen und Schüler
    • beschaffen zuverlässig die notwendigen Arbeitsmaterialien, halten sie bereit und pflegen sie
    • erlernen Teamfähigkeit und Toleranz
    • zeigen Respekt und Achtung vor der Leistung und den Ergebnissen anderer
    • entwickeln einen achtsamen Umgang mit eigenen und fremden Materialien und Werkzeugen
    • können mit Ressourcen sparsam umgehen
    • vermeiden Müll und übernehmen die Müllentsorgung sowie die Säuberung des Raumes selbstständig
    • erlernen die Bereitschaft zu konstruktiver Kritik und zur Annahme von Verbesserungsvorschlägen im Plenum

Grundsätze der Leistungsbewertung

Ab der 5. Klasse werden zwei schriftliche Lernkontrollen im Schuljahr erhoben, sofern das Fach nicht nur epochal unterrichtet wird. Im 5. und 6. Jahrgang dauern diese in der Regel eine Stunde und werden danach zweistündig konzipiert. Bereits in der Sekundarstufe I beginnen die Schülerinnen und Schüler, ihre Reflexionsfähigkeit bezogen auf Planung, beabsichtigte Wirkung und tatsächliche Umsetzung der eigenen künstlerischen Gestaltungen zu trainieren. Das Führen eines Kunstheftes und einer Kunstmappe wird vorausgesetzt. Hausaufgaben dienen der Vor- und Nachbereitung und sind wesentlicher Bestandteil eines zweistündigen Faches. Recherchen und z.B. die Beschaffung von Bildimpulsen oder individuellen Materialien bei Werksattphasen gehören dazu.

Die Gewichtung der bewerteten Leistungen innerhalb der Jahrgänge 5-10 sieht in der Regel wie folgt aus: praktische Arbeiten ca. ein Drittel, Mitarbeit im Unterricht ca. ein Drittel, Anteil der schriftlichen Leistung ca. ein Drittel. Sollte die Note uneindeutig sein, wird die Praxis stärker als das Mündliche gewichtet. Die Klassenarbeiten bestehen aus Anwendungsaufgaben aus Theorie und Praxis. In der Sekundarstufe II werden die drei Anteile in der Regel wie folgt gewichtet: praktische Arbeiten 30-40%, Mitarbeit im Unterricht 30%, Klausur/en 30-40%. Die Lehrkraft kann hier je nach Kursinhalt und Kürze des Semesters den Schwerpunkt setzen und sollte diese entsprechende Gewichtung dem Kurs zu Beginn mitteilen. In Kursen mit grundlegendem oder erhöhtem Niveau wird eine Klausur je Halbjahr mit 40% gewichtet. Wenn zwei Klausuren geschrieben werden, gehen diese zu 50% in die Note ein.

An Beispielen soll die Bewertung der Mitarbeit im Unterricht (mündliche Beteiligung und andere Beteiligung) im Fach Kunst verdeutlicht werden. Als ausreichend gelten Leistungen, wenn jemand aufmerksam zuhört, dem Unterricht in der Regel folgt, einzelne Beiträge zum Gespräch beisteuert und eingeübtes Fachwissen erkennbar anwenden kann. Als gut gelten Leistungen, wenn jemand aktiv und regelmäßig an Gesprächen teilnimmt, inhaltlich weiterführende Beiträge liefert, zielführend auf die Beiträge anderer Bezug nimmt oder weiterführende Fragen formuliert oder Transferleistungen erbringt, d.h. das Gelernte auf unbekannte und neue Phänomene übertragen kann.

Bei der Benotung der praktischen Arbeiten sind neben grundsätzlichen Kriterien, wie die handwerkliche Qualität, die Originalität bzw. Ideenfülle und die Plausibilität des Lösungsansatzes gleichermaßen die Fähigkeit des selbstständigen Arbeitens, das Zeitmanagement, die Fähigkeit des Umgangs mit Kritik und die konstruktive Zusammenarbeit mit anderen zu berücksichtigen. Bei den begleitenden schriftlichen Anteilen werden neben den Sachinhalten, die Fähigkeit der sprachlich-richtigen Ausdrucksweise, die Verwendung adäquater Fachbegriffe sowie die Reflexionsfähigkeit bewertet. Abhängig vom jeweiligen Thema und den Kompetenzerwartungen erfahren die einzelnen Aspekte eine unterschiedliche Gewichtung und Gültigkeit. Die Herausforderung einer angemessenen Notengebung in Kunst besteht darin, die Relevanz bestimmter Kriterien bereits in der Aufgabenstellung mitzudenken. Der Rahmen einer offenen, aber trotzdem funktionsgebundenen Aufgabe erfordert z. B. die Fähigkeit, das praktische Handeln produktiv zu strukturieren. Die Schülerinnen und Schüler treffen hierbei Entscheidungen, die, gerade bei dem gemeinsamen Arbeiten in einer Gruppe, u. a. Kompromissfähigkeit und partizipatives Kooperieren erfordern. Ebenso sind aber auch personale Kompetenzen gefragt, d. h. die Fähigkeit, eigenen Ideen und Vorstellungen zu entwickeln und zu kommunizieren. Die bildnerisch-praktischen Aufgaben werden in der Regel über einen längeren Zeitraum bearbeitet, während die LehrerInnen beratend und unterstützend die Arbeitsprozesse der SchülerInnen begleiten. Der Werkstattunterricht, bei dem die SchülerInnen eigene Gestaltungsaspekte und Lösungsansätze projektorientiert entwickeln, wird ab der 5. Klasse eintrainiert.

Zwar mit einem gewissen zeitlichen Aufwand verbunden, aber bei gelegentlichem Einsatz unbedingt wertvoll, ist es, auch die Schüler in die Bewertung miteinzubeziehen. Obgleich die Kriterien zur Notenbildung und ihre Gewichtung von Beginn an den Schülern transparent gemacht werden, ist es eine wichtige Wahrnehmung für die Schüler, wie die Note stets aus einer Abwägung unterschiedlicher Kriterien gebildet wird. Unmissverständlich klar muss aber auch sein, dass immer die Lehrkraft die Note verantwortet. Auch der kollegiale Austausch zu Notenentscheidungen bringt allen Beteiligten Erkenntnisse und trägt dazu bei, die Ansprüche untereinander abzugleichen, eigene Vorlieben zu hinterfragen und zu reflektieren. Die Fachschaft tauscht sich dabei kollegial aus, präzisiert ihre Ansprüche und kann so vergleichbare Anforderungen in die Kommunikation mit den Schülern tragen.

Besondere fachliche Angebote

Seit ca.10 Jahren können wir Kurse auf erhöhten Anforderungsniveau anbieten und die Schüler erfolgreich in künstlerische Studiengänge vermitteln. Wir freuen uns über die weiter bestehenden Kontakte und informieren uns auch auf diese Weise über die Anforderungen, die Studienbewerber beim Einreichen ihrer Bewerbungsmappen erfüllen müssen. Wir arbeiten stetig am Aufbau von außerschulischen Partnern oder Projekten. So konnten wir schon zweimal mit Frau Prof. Dr. Marion Pusch, einer Künstlerin aus Hannover, fächerübergreifende Projekte realisieren, die mit einer Ausstellung abschlossen. Auch mit der ortsansässigen Künstlergruppe 8+1 konnten wir erfolgreich in Austausch treten, um mit den SchülerInnen die Technik des Tiefdrucks in der Werkstatt, angeleitet von erfahrenen Künstlern zu erproben. Mit unserer Partnerschule in Kapstadt konnten wir 2018, 2019 und 2020 Kalender gestalten, die Kunstwerke unserer SchülerInnen mit Kunstwerken der SchülerInnen aus Südafrika in Beziehung setzten. Neben der inspirierenden Kooperation mit außerschulischen Partnern besuchen wir zur Erweiterung der kulturellen Kompetenz die örtlichen Einrichtungen wie z.B. Museen und Opern. (z. B. Sprengel Museum, Hamburger Kunsthalle, Landesmuseum Hannover, aufhof Banksy, auf der Studienfahrt des eA Kurses 2023/24 nach London: The National Gallery, Tate Modern, Tate Britain) Es ist zudem unser Anliegen, regelmäßig erfolgreich an regionalen und überregionalen Wettbewerben teilzunehmen (z.B. europäischer Wettbewerb, Comic Wettbewerb des Wilhelm Busch Museums, Jugend gestaltet, Mein Baum für Hannover). Auch unterstützen wir die Schüler darin, außerschulische Begabtenförderung zu finden und zu nutzen, indem wir sie zu künstlerischen Schnupperstudien und zu Kursen informieren und entsenden, damit sie ihre beruflichen Perspektiven austesten können. So z.B. gibt es in Hannover ein eigenes Förderprogramm für künstlerisch begabte Schülerinnen und Schüler, welches in Form von Sommerakademien und Blockkursen stattfindet. Wir sind zudem in der glücklichen Lage das ganztags Angebot durch eine Töpfer-AG und eine Kunst-AG ergänzen zu können.

 

Bilder:

  1. beispielhafte Arbeitsergebnisse verschiedener Werkstattarbeiten des eA Kurses 23/24, der aus acht SchülerInnen der Albert-Einstein-Schule Laatzen und 10 SchülerInnen des Erich Kästner Gymnasiums besteht.
  2. Überblick der facettenreichen Arbeitsergebnisse des 3. Semesters des eA Kurses 23/24 zum Thema: Märchen modernisieren, bei dem Bilderbücher entstanden
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